2012 der Swiss Music Award „Best Breaking Act National“ und der „Prix Walo“ Newcomer, das erste Album „Tomorrow May Not Be Better“ hat Platinstatus und war auf Platz 3 der Schweizer Singlecharts, die Single „I’d Sing For You“ hielt sich 36 Wochen in den Schweizer Charts. Das zweite Album „Too Old To Die Young“ erreichte Platz 1 in den Albumcharts der Schweiz im Jahr 2013. Er spielte schon auf den größten Bühnen der Schweiz und Europas, und seit diesem Jahr ist er Jurymitglied in der belgischen Version von „The Voice“. Das klingt nicht nach einem Newcomer, sondern nach Konkurrenz für die ganz Großen. Doch kaum zu glauben: In Deutschland kennen ihn die wenigsten, langsam streckt er seine Fühler auch nach dem deutschen Publikum aus: Super-Newcomer Bastian Baker.
Grade beendete er seine erste Deutschlandtour – wir haben ihn getroffen und über die Tour, Eishockey, Lampenfieber und vieles mehr gesprochen.
Bastian: Ja, es war meine erste Deutschlandtour als Hauptact – ich freue mich und es ist ein unglaubliches Erlebnis. Wir spielen sehr tolle Venues, sehr klein mit guter Atmosphäre. Es ist alles locker und wir haben Spaß auf der Bühne, wir freuen uns immer auf den nächsten Auftritt.
dk: Du hättest auch außerhalb der Musik Karrierechancen gehabt: Du warst Profi-Eishockeyspieler. War es schwierig sich zwischen Sport und Musik zu entscheiden?
Bastian: Es war eigentlich sehr einfach. Ich habe 13 Jahre lang Eishockey gespielt und immer gleichzeitig viel Musik gemacht. 2010 habe ich dann die Möglichkeit bekommen eine Single aufzunehmen – und wie ein Traum, diese Single hat funktioniert. Dann hatte ich die Möglichkeit ein Album aufzunehmen, im Sommer 2011. Im September habe ich dann keinen Eishockeyclub mehr gesucht, weil ich voll beschäftigt mit dem Musik machen war. Aber Eishockey war eine unglaubliche Sache, ein geiler Sport.
dk: Was ist dir besonders wichtig an deiner Musik?
Studiozeit ist wichtig – aber die Bühne ist unser Leben.
Bastian: Das kann man nicht in einem Wort sagen. Was ich liebe ist die ganze Sache. Ich bin Singer-Songwriter, deswegen sind Lyrics wichtig, aber auch die Melodie, die Harmonie mit der Band – alle diese Sachen sind sehr wichtig. Studiozeit ist wichtig – aber die Bühne ist unser Leben.
dk: Was unterscheidet dich deiner Meinung nach von anderen Singer-Songwritern?
Bastian: Eeeh ich habe eine große Kiste, mit vielen Kleidern. Und da (fängt an zu lachen) Nein, nein. Dumme Antwort. (lacht) Also, ich denke jeder ist anders, und jeder kann die Leute mit seiner Musik anders berühren. Es gibt ein Publikum für alle Musiker. Ich arbeite mehr und mehr, um die Leute weiterhin zu berühren. Wir sind einfach ehrlich. Wir versuchen auch auf der Bühne dem Publikum Spaß zu machen – ich bin auch ein großer Springsteen-Fan, und ein Fan davon dass er auf der Bühne das Publikum gefragt hat: Was wollt ihr hören. Ich mache das jetzt auch, es gibt bei meinen Konzerten eine halbe Stunde, wo sich das Publikum Songs wünschen kann. Deswegen müssen wir alle unsere Songs in memory haben.
dk: Klappt das denn immer?
Dann muss ich sehr schnell die Chords finden, mich an paar Lyrics erinnern, ein bisschen Bullshit sagen zwischen den Songs – aber bis jetzt hat es immer geklappt.
Bastian: Es hat immer geklappt bis jetzt. (lacht) Das ist schon komisch manchmal, da kommen Songs die haben ich 2 oder 3 Jahre nicht mehr gespielt. Dann muss ich sehr schnell die Chords finden, mich an paar Lyrics erinnern, ein bisschen Bullshit sagen zwischen den Songs (lacht) – aber bis jetzt hat es immer geklappt. Das macht alles sehr spontan, sehr relaxed.
dk: Was ist das Schönste am „auf Tour sein“?
Bastian: Das Schönste ist dass du nicht weißt welcher Tag es ist, dass du mit deinen Kollegen unterwegs bist, jeder Tag ist emotional und keiner wie der andere. Du triffst neue Leute, du triffst neue Städte, Kulturen, Spezialitäten – alles ändert sich immer. Das ist das was mir gefällt, deswegen wollte ich Musiker sein. Das alles ermöglicht die Musik – sie ist eine so starke Emotion, das ist eine tolle Sache. Mein Ziel ist es, dass die Leute, wenn die die Konzert-Venue verlassen, ein Lächeln auf dem Gesicht haben.
dk: Du hast schon auf den größten Bühnen Europas und Asiens gestanden. Ist man da noch nervös vor einem Auftritt?
In zwei Stunden wird das eine Erinnerung sein. Probiere Diese Erinnerung so schön wie möglich zu machen.
Bastian: Ich war ehrlich gesagt nie wirklich nervös vor einem Konzert. Ich überlege viel über Zeit, und ich bin jetzt OK mit dem Thema. Ich sage mir immer das Gleiche bevor ich auf die Bühne gehe: In zwei Stunden wird das eine Erinnerung sein. Probiere Diese Erinnerung so schön wie möglich zu machen. Ich denke du musst keine Angst haben, weil du gehst auf die Bühne in einer positiven Attitüde, und die Leute sind genauso drauf. Das passt immer.
dk: Hat denn mal was auf der Bühne nicht so geklappt wie es sollte?
Und mein Schlagzeuger wollte sehen was los ist, und er dachte es ist eine Wand hinter ihm. Und er ist von der Bühne gefallen.
Bastian: Ich hatte mal einen Auftritt im Radio. Das war live. Und vor echt vielen Leuten. Zuerst, vierter Song, ich warte auf das Solo von meinem Gitarristen, und ich sehe nur: kein Solo. Sein Pedal war kaputt. Okay, ich mache weiter, dann sehe ich meinen Bassisten. Er hat keinen Strom mehr. Irgendein Typ hinter der Bühne ist durch die Kabel gelaufen und hat den Stecker rausgezogen. Okay, ich mache weiter. Und mein Schlagzeuger wollte sehen was los ist, und er dachte es ist eine Wand hinter ihm. Aber es war ein Vorhang. Und er ist von der Bühne gefallen. Dann war ich noch mit meinem Pianisten auf der Bühne. Ich habe dann den Song gestoppt und einen Akustiksong gespielt. Keiner ist tot, also alles okay. (lacht)
Dann drücken wir mal die Daumen dass bei den nächsten Shows der Schlagzeuger auf der Bühne bleibt und wir Bastian Baker bald öfter in Deutschland begrüßen dürfen!
Foto: David Olkarny
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