Sie sind erst sein gut einem Jahr zusammen unterwegs, und trotzdem läuft es wunderbar für die Newcomer KUULT aus Essen. Chris, Philipp und Crause wurden 2014 7-fach beim deutschen Rock und Pop Preis ausgezeichnet, als Support waren sie durch ganz Deutschland unterwegs und jetzt sind sie endlich auch auf eigener Tour. Ihre Musik ist eingängig, authentisch und kann von der Ballade bis zu lebhaftem Rock alles. Live legen sie noch eine Schippe drauf, es ist ein wahres Fest diesen Jungs bei dem zuzusehen was sie am liebsten machen: Musik.
Aber wie entstehen eigentlich die Songs, was macht Bassist Crause wenn ihm die Boxershorts ausgehen und was hat Sänger Chris eigentlich mit der Snickers-Werbung zu tun? Wir haben uns auf ein Bier einladen lassen und die Jungs haben erzählt.
dk: Gibt es bestimmte Situationen die euch besonders beeinflussen in der Musik die ihr schreibt?
Die besten Lieder sind die die aus erlebten Situationen entstehen.
Philipp: Zeitaktuelles Geschehen. Also keine Situation in dem Sinne. Aber manchmal sitzt man auch da und möchte einen Song schreiben und macht sich Gedanken worüber – und dann quatschen wir einfach mega viel. Was einem so passiert ist, man braucht ja immer etwas das man erzählen kann. Die besten Lieder sind die die aus erlebten Situationen entstehen. Zum Beispiel bei ner Ballade die wir spielen haben Chris und ich jeweils unsere eigene Geschichte ein bisschen abgewandelt. Wir haben unsere Gedanken zusammengetragen, und daraus ist dann ein Ganzes geworden.
Chris: Man hat ja auch so viele Eindrücke wenn man unterwegs ist. Nach der letzten Tour die wir gespielt haben kamen wir zum Beispiel nach Hause und haben in zwei Tagen drei richtig geile Songs geschrieben.
Crause: Zumindest wir finden sie geil.
Chris: Die SIND geil. (lachen)
dk: Wie siehts beim Songwriting aus, habt ihr erst eine Melodie, erst einen Text oder geht das Hand in Hand?
Philipp: Meistens haben wir ne instrumentale Grundlage, dann fangen wir an dadrauf rum zu summen, mal schauen ob wir eine Melodie finden. Wenn man dann da ein Grundgerüst hat versuchen wir in den Silben, meistens auf gebrochenem Englisch was zu finden.
Chris: Oder auch Deutsch! Einfach so n Wort, zum Beispiel: (Singt eine „Nanana-Melodie“, mittendrin das Wort Leben.) Weißte, so. Und dann fügt sich das.
Philipp: Genau. Ist meistens das gleiche… wobei wir es auch schon hatten dass wir gesagt haben: Boah, das Thema, das will ich jetzt schreiben. Ich hab da schon ein paar Zeilen. Und dann versucht man instrumental dieses Thema aufzubereiten.
dk: Eure Musik ist größtenteils sehr positiv und optimistisch – ist das generell die Einstellung mit der ihr durchs Leben geht?
Wenn man genau hinhört ist der schon sehr kritisch und sehr ernst.
Chris: Wir sind da relativ fröhlich und positiv eingestellt, ja, aber wir haben auch ernste Themen. Unser Song 1000 Soldaten setzt sich zum Beispiel mit Krieg auseinander. Wenn man genau hinhört ist der schon sehr kritisch und sehr ernst. Wir versuchen aber bei sowas nicht zu plakativ und aggressiv zu sein. Wir sagen dann nicht: Krieg ist scheiße, fickt euch! Wir versuchen es so zu formulieren dass man darüber nachdenken muss was wir jetzt grade erzählen wollen. Für uns ist klar was wir meinen…
Philipp: Vielleicht lässt das auch Platz damit jeder seine eigene Geschichte reindenken kann. Das ist etwas was wir manchmal vielleicht etwas bewusster probieren, dass wir nicht genau DIE Geschichte erzählen, sondern dass man jedem Menschen dieses bisschen Interpretation lässt, in dem man sich selbst wiederfinden kann. Das was wir schreiben passiert total aus dieser Stimmung heraus die wir grade haben. Momentan haben wir ne super Zeit, deswegen sind auch die Lieder überwiegend fröhlich und positiv. Ich glaube auch dass Menschen momentan genug Leid haben, dann will man manchmal auf nem Konzert von uns vielleicht auch einfach den Kopf ausschalten. Und nicht aus dem Konzert rausgehen und völlig down sein.
dk: Wie ihr schon gesagt habt, für euch ist das grade eine gute Zeit, es läuft super – was ist für euch persönlich euer größter Erfolg bisher?
Chris: Jetzt grade. Die Tour. Zu sehen dass man ganz viel als Support und Open Air unterwegs war – und die Leute von der Musik die wir machen so gepackt sind, dass sie bereit sind in ganz verschiedene Städte zu kommen und uns live zu hören.
Crause: Was auch ganz cool ist, und das passiert auch mittlerweile, ist das Radio. Wenn man seinen eigenen Song im normalen Programm im Radio hört – das ist schon schön.
dk: Ihr seid auch 7-facher Preisträger des deutschen Rock und Pop Preises: Habt ihr damit gerechnet?
Chris: Wahnsinn… Nee, gerechnet nicht. Gehofft. (lacht) Wenn man mal mit großen anderen Bands vergleicht die früher da teilgenommen haben, Juli zum Beispiel, dann haben wir sogar in mehr Kategorien abgeräumt… Ich komm da gar nicht hinterher! Einfach nur schön. Besonders über den Publikumspreis in der Live-Kategorie haben wir uns sehr gefreut.
dk: Die Fans stehen schon Schlange da draußen… Was war die bisher verrückteste Fan-Aktion?
Wir haben tatsächlich die erste Unterwäsche auf der Bühne gehabt beim deutschen Rock und Pop Preis.
Chris: Wir haben tatsächlich die erste Unterwäsche auf der Bühne gehabt beim deutschen Rock und Pop Preis. Das war ziemlich bescheuert. (grinst) Aber auch super. Ich war ein bisschen geschockt und wusste gar nicht was ich jetzt sagen soll.
Crause: Die hab ich übrigens mit nach Hause genommen.
Philipp: Falls er mal keine Boxershorts mehr hat. (grinst)
Chris: Da denkt man sich dann schon hoppla, aber so richtig bescheuert…
Philipp: Doch, warte mal. Wir haben mal so Boxershorts in die Hand gekriegt, die waren rot, knalleng, vorne in der Mitte drauf Rudolph mit ner dicken roten Nase, und wenn du die gedrückt hast hat der n Lied gespielt.
dk: Bestimmt sehr aktiv in Benutzung gewesen an Weihnachten!
(lachen)
Chris: Durchgehend. Ich trag die nur noch.
dk: Was sind die nervigsten Angewohnheiten der Bandkollegen?
Kennt ihr die Snickers Werbung? Die mit „Werd nicht zur Diva“? Das ist Chris.
Chris (zu Crause): Also du bist total zerstreut und vergesslich. (Alle lachen. Außer Crause.)
Philipp: Und ich bin wahrscheinlich immer ein bisschen zu perfektionistisch…
Chris: Und manchmal so n bisschen mimimi… der reitet immer auf allem rum.
Philipp: Und Chris… (grinst) Kennt ihr die Snickers Werbung? Die mit „Werd nicht zur Diva“? Das ist Chris. Wenn der Hunger hat ist der sooo nicht zum Aushalten! Deswegen haben wir auch immer n Snickers dabei.
Chris: Ich habs tatsächlich mal fertiggebracht, in Hamburg, da bin ich vor allen anderen los, weil ich einfach SO HUNGER hatte, und es SO EWIG gedauert hat bis jeder im Bad war! Ich hab gesagt Ich raste jetzt aus, ich MUSS jetzt los und was zu essen suchen!!! Ich wollte zu Lidl… tja. Aber leider war Sonntag. Und ER (böser Blick an Philipp) wusste es!
Philipp: Ich dachte ich lass ihn mal zu Lidl gehen, damit wir mal unsere Ruhe haben! (Alle lachen. Außer Chris.)
Solange Chris also etwas zu essen bekommen hat darf man sich die Jungs gerne live anhören, einige Termine der laufenden Tour stehen noch aus:
24.01. – Köln – Blue Shell
14.02. – Essen – Cafe Nova
27.03. – Hamburg – Kleiner Donner
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