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Adam Angst mit rotzfrechem Debütalbum

Von Julia Szymik @digitalkonfetti · Am 2. Februar 2015

 

Wer ist eigentlich dieser Adam Angst? Er ist scheinheilig, er ist überheblich und tut auch noch so als wäre er dein bester Freund! Such dir was aus: Er ist deine Ex-Freundin, der Call Center-Agent, der dir das Abo berechnet, obwohl du nie zugestimmt hast, er ist der Rentner, der die Bullen ruft, wenn die Musik zu laut ist. Eigentlich ist er ne richtig arme Sau. Auf der Suche nach Aufmerksamkeit und auf der Suche nach sich selbst. Eigentlich… ist er genau so wie wir. Nachdem die Band Frau Potz im Jahr 2013 unerwartet eine Pause auf unbestimmte Zeit verkündete, waren Fans vor den Kopf gestoßen. So galt die Band nach ihrem überraschend erfolgreichen Debüt „Lehnt dankend ab“ als die neue Hoffnung des deutschen Punkrocks.

Doch die Wut ist wieder da. Ein Jahr lang schrieb Felix, die Stimme von Frau Potz, das Album, das er immer schreiben wollte. Angetrieben von seiner Sicht auf diese manchmal biedere und beschränkte Welt, verwandelte Felix seinen Hass wieder in Worte. Dabei entstand die Kunstfigur Adam Angst, die unsere zwei Seiten verkörpert, die wir niemals los werden und die scheinbar in jeder Situation unseres Lebens einen Machtkampf gegeneinander austragen: Schein und Sein, Engel und Teufel, Schwarz und Weiß. Mitglieder der Bands Blackmail, FJØRT und Monopeople schlossen sich Felix an und die Band war komplett. Das gleichnamige Debütalbum kommt diesen Monat – Was dürfen wir erwarten?

 

Ich kam zurück, mein Herz mit Hass erfüllt. Mein Auftrag war Vergeltung, der finale Overkill. Doch Vater, vergib mir. Ich hab mich umentschieden, denn ich hab 8 Millionen Klicks und eine Show auf Pro7. Lass‘ mich noch ein paar Jahre hier, bitte hol‘ mich nicht zurück zu dir. Denn die sind nicht so wie früher. Ich glaub‘, die haben es echt verstanden. Die lieben mich, die wollen Fotos und Autogramme.

Kein Blatt vor dem Mund und keine falschen Freundlichkeiten. Wieso auch. Die deutschen Texte polarisieren und gehen unter die Haut – wenn auch überraschend hart und schon fast schmerzhaft ehrlich. Doch das ist genau das, was viele Bands verlernt haben: Ehrlichkeit. Und so regen die Texte auf einer rebellischen Ebene zum Nachdenken an. Sozialkritik und Antifaschismus intelligent verpackt. Gefällt uns.  Kleine Anekdoten aus der Welt da draußen, die die Augen öffnen für das was eigentlich los ist. Und das was wir eigentlich nicht wahr haben wollen. Jeder Track eine Geschichte, jede Geschichte gespickt mit Vorwürfen und Anregungen.

Felix‘ Stimme schmettert uns die doppeldeutigen, scharfzüngigen Worte mit einer Energie um die Ohren, dass wir gar nicht mehr weghören wollen. Der laute, freche und rockige Sound unterlegt den Schrei nach Veränderung perfekt. Drums, Gitarrenriffs – alles vom Feinsten. Punk, Rock, egal, wir wollen das nicht genau definieren. Klar ist nur: Diese Platte lohnt sich. Ab dem 20. Februar steht sie in den Läden – wir freuen uns.

Adam Angst mit rotzfrechem Debütalbum
Julia Szymik
2. Februar 2015
8.5/10
Keine leichte Kost, aber großartig kritisch und herrlich ehrlich.
8.5 Gesamtwertung
Rotzfreches Debütalbum das sich lohnt.

Keine leichte Kost, aber großartig kritisch und herrlich ehrlich.

Adam AngstalbumDebütalbumFjortnewcomerpunkReviewRock
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Julia Szymik

Julia Szymik

Ich mag meine Musik wie meine Pizza: Gut.

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