Anil Altintas ist ein junger Musiker aus Gießen, mit zweitem Wohnsitz Tübingen. Seine Musik war schon bei großen Radiosendern zu hören, im Juni erschien sein erstes Album „Sound of Home“. Aber wie ist er zur Musik gekommen, wie schneidet sein Album ab, was sind die Pläne für die Zukunft und wo schreibt er eigentlich am liebsten seine Musik? Wir haben mit ihm gesprochen und uns das Album angehört.
Seine ersten musikalischen Eindrücke bekam Anil schon früh: Sein Vater macht Musik und auch in seiner Schulzeit sammelte er einige Erfahrungen auf der einen oder anderen Bühne. 2010 wurde dann die erste Band gegründet. Zum Songwriting kam er allerdings erst nach seinem Freiwilligendienst in Albanien. Die Erfahrungen die er dort gemacht hat inspirierten ihn, seine eigene Musik zu machen und sich vom Hip-Hop und RnB zu entfernen. „Danach hatte ich dann einfach Lust alleine was zu machen.“
Ich habe so krasse Erfahrungen gemacht in meinem Leben und ich versuche mit dieser Unwissenheit umzugehen. Wohin gehöre ich überhaupt? Ich habe einerseits mein Herz in Ländern und Orten gelassen, aber andererseits musste ich wieder zurück nach Deutschland.
Seine Musik bedeutet für ihn die Verarbeitung von Erlebtem und Gesehenem. „Ich habe so krasse Erfahrungen gemacht in meinem Leben und ich versuche mit dieser Unwissenheit umzugehen. Wohin gehöre ich überhaupt? Ich habe einerseits mein Herz in Ländern und Orten gelassen, aber andererseits musste ich wieder zurück nach Deutschland.“
Geht raus, macht Erfahrungen und nehmt die Möglichkeiten wahr unbekannte Kontexte kennenzulernen. Und vor allem kommt zurück als eine Person die die Dinge hier anders sieht als vorher.
Insgesamt stecken zwei Jahre Arbeit in dem Album, in diesen Jahren musste der junge Musiker viel verstehen und erkennen. Das schlägt sich in seiner Musik nieder. Die Entwicklung ist offensichtlich, es lässt sich erkennen welche Tracks unmittelbar nach einschneidenden Erlebnissen entstanden sind und welche nach einer gewissen Zeit, mit einem gewissen Abstand und einer Rationalität, geschrieben wurden. Wenn man ihn nach der Message seiner Musik fragt rät er: „Geht raus, macht Erfahrungen und nehmt die Möglichkeiten wahr unbekannte Kontexte kennenzulernen. Und vor allem kommt zurück als eine Person die die Dinge hier anders sieht als vorher.“
Seine Musik ist ruhig, besonnen und strahlt trotzdem eine positive Energie aus. In den Texten werden Unsicherheit und den Zwiespalt thematisiert, Themen die jeder Mensch in seinem Leben finden kann und durchleben muss. Man findet schnell einen Zugang zu der sanften Stimme und kann das Gesamtbild von Anils Musik verstehen. Eine klare Linie, die auf positive Emotionen der Welt gegenüber hinausläuft. Die manchmal etwas orientalischen Töne machen die Kombination noch interessanter.
Absoluter Lieblingsplatz zum Songwriting ist der Bus.
Wo entstehen diese tollen Tracks? Diese Frage konnte ich mit nicht verkneifen. Und die Antwort war ziemlich überraschend: „Viele Songs von dem jetzigen Album sind in Bussen entstanden als ich auf dem Balkan unterwegs war. Absoluter Lieblingsplatz zum Songwriting ist der Bus.“
Jetzt entstehen Pläne für ein weitere Projekte, die allerdings in eine andere Richtung gehen sollen: Die Liebe zur RnB Musik möchte ausgelebt werden. Deswegen sollen weitere Ideen mehr diese Richtung anstreben. Aber auch dem Englischen will Anil nicht unbedingt treu bleiben, er möchte die Herausforderung, auf Deutsch zu singen, wagen. „Ich weiß, Deutsch ist wesentlich schwerer als Englisch, aber der Herausforderung will ich mich stellen.“ Auf seine Gitarre möchte er allerdings trotz neuen Einflüssen und Ideen auf keinen Fall verzichten.
Wir finden das super und sind gespannt wie sich deutsche Texte, RnB und Soul zu einem sicherlich spannenden Klangerlebnis vereinen – und bis es so weit ist genießen wir einfach das aktuelle Album „Sound of Home“!
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