The Sunday Promise – eine Band die sich langsam auf die großen Bühnen spielt. Nachdem die 4 Jungs aus der Nähe von Koblenz im Rekordtempo ihr Debütalbum „A Traveler’s Tale“ aufgenommen haben, waren sie jetzt als Vorband mit Tiemo Hauer auf großer Deutschlandtour – und haben die Bühnen gerockt. Noch sind sie ein Geheimtipp, nach ihrem Sieg beim JOIZ-Homerun und großer Begeisterung beim Publikum wird das wohl nicht mehr lange so bleiben.
Ihre Musik ist entspannt und ehrlich, in Fachkreisen werden sie bereits als erste Indie-Folk-Boyband gehandelt. Wir haben uns mit Toni (Vocals), Marc (Gitarre, Vocals, Percussion), Christian (Gitarre, Keys, Mandoline, Synth) und Roban (Bass) getroffen und sie ein wenig über die Entstehung der Band, das Album, die Tour und ihre Musik im Allgemeinen ausgefragt.
dk: Toni, du bist für die Band relativ spontan umgezogen damit die Band bestehen kann. Hattest du gar keine Bedenken?
Toni: Doch, total. Es war so, dass ich einen Tag in den Proberaum kam und den Jungs gesagt habe dass das so nicht wird, dass ich das von der Zeit nicht mehr so hinbekomme. Dann haben sie mir einen neuen Song vorgespielt, als Idee, und auf einen Schlag habe ich mir gedacht: Ganz ehrlich, ich kann das nicht loslassen, ich muss das mit denen weitermachen. Das ist das was ich will. Dann ging alles total schnell und ich hab nicht mehr drüber nachgedacht. Und ich freue mich dass ich es gemacht habe.
dk: Euer Album „A Traveler’s Tale“ ist seit kurzem auf dem Markt. Was ist es für ein Gefühl das eigene Album das erste Mal in der Hand zu halten?
Marc: Es ist schon schön. Wir haben da sehr viel Arbeit reingesteckt. Nachdem wir zu Tiemo und Sebastian (Anmerkung: Tiemo Hauer und Sebastian Lang, Green Elephant Records) gekommen sind war relativ schnell klar dass wir mit Tiemo die Tour spielen. Da kam die Idee auf dass es schon gut wäre wenn man dann ein Album hat. Tiemo hat dann gesagt: Ihr könnt das machen, aber das wird dann sehr sehr anstrengend in so einer kurzen Zeit. Aber das war dann das Geile. Wir haben gemerkt es war die richtige Entscheidung.
Christian: Das ist immer ne riesen Möglichkeit für eine Band. Sein eigenes Album in der hand zu halten, das ist ein tolles Gefühl.
dk: Was ist der beste Ort zum Musik schreiben?
Die Grundideen stammen immer vom irgendwem, dann bringt sich jeder mit ein und das wird quasi alles in einen Topf geschmissen.
Christian: Marc schreibt die meisten Songs…
Marc: Ich kanns am besten nachts, wenn ich im Bett liege.
Toni: Dann kommt man zur Ruhe, dann kommen die Vibes. (lacht)
Marc: Ich hab echt viele Songs schon nachts geschrieben. Sonst, Roban schreint ja auch, aber du bist eher der Mensch der situationsbedingt schreibt oder?
Roban: Ja genau. Wir haben ja lange Zeit im Keller geprobt und da auch die erste EP aufgenommen. Da war es dann so dass jeder was mit eingebracht hat. Die Grundideen stammen immer vom irgendwem, dann bringt sich jeder mit ein und das wird quasi alles in einen Topf geschmissen.
dk: Warum sind eure Texte auf Englisch?
Mir wurde mal gesagt, wenn ich deutsch singe, singe ich ziemlich scheiße.
Marc: Bei mir ist es ganz klar so dass ich mit englischer Mucke aufgewachsen bin. Mein Papa hat immer englische Mucke gehört. Ich hab mich dann eher zur englischen Musik hingezogen gefühlt. Ich glaube wenn man das ganze Leben mit englischer Musik umgeben ist, kommt man nicht in den Konflikt auf welcher Sprache man schreiben muss.
Toni: Mir wurde mal gesagt, wenn ich deutsch singe, singe ich ziemlich scheiße.
Marc: Stimmt schon, Englisch ist eine viel weichere Sprache als Deutsch. Es gibt natürlich auch Leute, zum Beispiel Tiemo, der singt auch Deutsch – feier ich ab. Aber bei unserer Mucke passt es irgendwie nicht. Wenn du DIE Texte ins deutsche umschreiben müsstest… (allgemeines Gelächter)
Toni: Ich glaub das wäre schon sehr… sehr komisch.
Christian: Vielleicht sollten wir mal ne Challenge machen, auf Deutsch schrieben und damit versuchen an die Spitze der Charts zu kommen.
Toni: Damit mir dann ALLE sagen dass Deutsch sich bei mir echt nicht lohnt. (Lachen)
dk: Wie läufts bei euch im Studio, geht da alles glatt oder gibt’s manchmal Stress?
Christian: Das war bei dem Album eigentlich ganz interessant, weil wir nie zu viert im Studio waren. Wir haben uns nacheinander getroffen und aufgenommen. Am Anfang waren oft Marc und ich im Studio um die Gitarren einzuspielen, dann kamen später Toni mit dem Gesang und Roban mit dem Bass dazu. Es war nicht so dass wir zu viert in einem kleinen Raum, mit Tiemo und Kilian (Anmerkung: Produzent) nächtelang zusammen rumsaßen, sondern das nacheinander gemacht haben. Deswegen gab es eigentlich den großen Stress gar nicht.
dk: Was sind denn die nervigsten Angewohnheiten eurer Bandkollegen?
Toni: Ich glaube das Problem ist dass wir uns mittlerweile alle so gut kennen und befreundet sind. Da kennt man die Schwachpunkte des anderen…
dk: Und die nutzt man dann aus.
Toni: (lacht) Ja genau. Aber das ist nicht Ernstes. 10 Minuten später ist alles wieder cool.
Christian: Klar, wenn man morgens zusammen aufsteht, im Nightliner unterwegs ist und auch sonst den ganzen Tag zusammen verbringt – irgendwann geht man sich auf den Senkel.
dk: Was ist denn die wichtigste Eigenschaft eines Musikers?
Bob Dylan war kein guter Gitarrist, konnte nicht krass Mundharmonika spielen und hat scheiße gesungen. Aber er hat Leidenschaft gehabt, und deshalb ist er zu so einem König geworden.
Durcheinander: Leidenschaft.. Ey, das wollte ich grade sagen! Und Ehrlichkeit.
Marc: Es gibt bestimmte Musiker… Bob Dylan zum Beispiel. Der war kein guter Gitarrist, konnte nicht krass Mundharmonika spielen und hat scheiße gesungen. Aber er hat Leidenschaft gehabt, und deshalb ist er zu so einem König geworden.
Toni: Man muss authentisch sein mit dem was man macht.
An Authentizität, Wiedererkennungswert und Energie mangelt es The Sunday Promise auf keinen Fall. Ein großartiges Album, eine gelungene Tour – wir sind gespannt was wir von den 4 sympathischen Jungs bald noch alles zu hören bekommen.
Foto: Melanie Maerz
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