Sein erstes Album hat bewiesen, wie viel Potenzial, wie viele Ideen und wie viel Ehrgeiz hinter Max Giesinger stecken. Mit dem zweiten Album Der Junge, der rennt, das morgen erscheint, legt Max ordentlich nach. Viele Songs waren schon fertig, bis der junge Musiker bemerkte, dass das zweite Album doch in eine ganz andere Richtung gehen sollte.
„Ich habe mich vor einem Jahr wieder hingesetzt und wieder angefangen, Lieder zu schreiben. Ich hatte schon 15 neue Songs am Start, bis ich in einer Session mit einem Kollegen Roulette schrieb. Ich war total geflasht von dem Song und wusste dann in welche Richtung mein Album gehen soll, die restlichen Songs verwarf ich wieder.“
Die Idee, das Album nach dieser Stimmung aufzubauen, war definitiv die richtige. Es ist kein Album, das uns um die Ohren fliegt und direkt von den Füßen haut, die Begeisterung entwickelt sich subtiler. So wie der nette Typ von nebenan, der beim ersten Blick vielleicht nicht unbedingt auffällt, nach und nach fallen dir aber Details auf, die ihn liebenswürdig machen. So funktioniert auch dieses Album. Auf den ersten Blick ein grundsolides Pop-Album. Nach und nach fällt dann die Liebe zum Detail ins Auge, sowohl inhaltlich als auch musikalisch. Max bleibt nahbar, einfach „auf dem Teppich“, wenn er von der Liebe, Menschen und dem Weg zum Glück singt. Keine kryptischen Texte, sondern Alltagssituationen, die jeder nachfühlen kann – man hat das Gefühl, man quatscht mit seinem besten Freund über das, was einem gestern oder grade eben passiert ist. Auch musikalisch merkt man, dass sich der junge Musiker mehr mit dem auseinandergesetzt hat, was er ist und wie er es in Musik verpackt. Nicht überproduziert, aber schön akzentuiert untermalt er seine Tracks durchgehend passend. Live funktioniert das Ganze auch wunderbar, still stehen fällt da schwer, versprochen.
Foto: Klaus Sahm
Man könnte dieses Album fast als Seelenklempner bezeichnen. Sympathische Texte, die uns mit in Max' Welt nehmen - und wir sind gerne dort. Schöne Welt, Max!
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