„Das ist das Beste was ich jemals gemacht habe.“ Smile And Burn im etwas anderen Interview
Saufende Banker, Homoerotik, klägliches Feuerwerk und Champagnerpartys: Das sind Smile And Burn. Manchmal. Humorvoll nehmen sie sich selbst auf die Schippe und machen einfach alles mit. Erfrischend, sich mal nicht so ganz ernst zu nehmen und zu machen worauf man Bock hat. Auch das neue Album „Action Action“ ist dementsprechend ehrlich – und begeistert. Grade sind sie mit Atlas Losing Grip auf Tour, bald stehen sie auch mit weiteren Bands wie Heisskalt auf der Bühne. Wir haben Philipp, Sören, Chris, Wolli und Sascha getroffen und uns das Album angehört. Mal ein bisschen was anderes als nur das Frage-Antwort-Geplänkel – wollten wir schon immer Mal machen. Die Jungs auch. Super. Sie bekommen entweder eine Frage oder eine sehr würdevolle Aufgabe gestellt.
Sören versucht direkt mal zu beweisen was so ein Musiker an Comedyqualitäten mitbringen muss. Nachdem wir ihn – dank unserem liebevoll gebastelten Zettelchen, auf dem steht „Erzähle einen extrem schlechten Witz als ob es das lustigste auf der ganzen Welt wäre“ – dazu gezwungen haben.
Sören: Das ist vor kurzem wirklich passiert. Ich versuche mal diese Bühnensituation noch Mal nachzustellen. Seid ihr bereit? „Ich freue mich sehr hier zu sein! Denn es ist mein erstes Mal in Stuttgart! Und vielleicht auch mein erstes Mal in Stuttgart!“ (Stille.) Was natürlich fies ist dass ich jetzt doppelt bestraft wurde für den Spruch.
Und Philipp erzählt uns, was das Geilste daran ist, auf Tour zu sein.
Philipp: Solche Interviews! (Lachen) Noch mal an dieser Stelle Applaus für das Interview. (Applaus. Danke. Gerne.) Nee im Ernst. Das gehört wirklich zu den Highlights. Man gibt ja schon ein paar Interviews, da ist das schön wenn man so auflockernde Sachen hat.
Chris: Die meisten fragen einfach warum das Album „Action Action“ heißt.
Das nächste Album Heißt dann „Backen Backen“.
Sören: Wir haben beschlossen bei der Frage ab jetzt immer zu lügen. Oder wir reden alle fünf unterschiedliche Antworten durcheinander.
Philipp: Meistens war das die BMW-Geschichte. Als dann der Vorstand von… Ey könnt ihr mal mit einsteigen? Wenn wir sagen wir reden alle fünf durcheinander dann müsst ihr schon mit einsteigen! (Timing nicht so gut, wenn dann aber doch alle einsteigen versteht man wirklich NICHTS. Guter Plan. Funktioniert auf jeden Fall.)
Sören: Im Ernst, wir machen das einfach nach Alphabet. „Action Action“, das nächste Album heißt dann „Backen Backen“.
dk: Was unterscheidet euch von anderen Bands in der Branche?
Philipp: Eeeeeeeeehm. Jetzt merke ich erst wie unbedeutend wir sind. Gute Frage.
Sören: Das ist lustig, weil ich hab gestern mit Philipp so ein Gespräch geführt, und er meinte am Ende: Vielleicht sind wir ganz normal. Vielleicht finden die Leute das auch scheiße.
An der Stelle widersprechen wir definitiv. Die Jungs bringen live sogar semi-motivierte-mit-dem-Kopf-nickende Zuschauer in Stimmung und brennen die Bühne ab. Auch das aktuelle Album darf sich zu recht „Action Action“ nennen, langweilig wird es da bestimmt nicht. Fans der Donots oder Beatsteaks werden sie lieben: Tracks die immer energiegeladen und ehrlich sind und einfach nicht mehr aus dem Kopf wollen. Coole Riffs und eine unverwechselbare Stimme machen Stillstehen unmöglich. Scheiße ist anders.
dk: Was ist eigentlich das nervigste an euren Bandkollegen?
Philipp: Saschas Füße auf langen Autofahrten.
Sascha: Ey das war EIN Mal…
Chris: Hände hoch wer für Saschas Füße ist! (Alle melden sich.)
Sascha: Ich sag Philipps Einsingen. Muss zwar gemacht werden, aber mich nervts tierisch. (Es wird niiiiannnnnnniiiiii und hiiiiiakk vorgesungen. Als Beispiel. Wunderschön.)
Philipp: Saschi lässt immer Türen offen. (Der Blick fällt auf die offene Kühlschranktür.) Und Chris schnarcht. Der hat mich echt mal ne Nacht wachgehalten.
Wolli: Sören hat manchmal die Angewohnheit Sachen als völlig klar und geregelt zu sehen. So: Ich hab doch ne Mail geschickt! Vor nem Jahr. Hat jeder noch aufm Schirm.
Sören: Okay. Jetzt wirds ne Schlammschlacht. Wollis Musikauswahl beim Auto fahren.
dk: Das Schlimmste?
Prompt und sehr gleichzeitig: BRUNO MARS. (Punk lebt.)
Sören: Daft Punk und dieses Zweitprojekt von dem Red Hot Chili Peppers Typen…
Wolli: Dazu muss man sagen: Ich fahre 95 Prozent der Autofahrten. Und wir haben die Regel, dass der Fahrer die Musik aussuchen darf.
Sören: Was mich auch an dieser Tour speziell nervt, ich habe ein bisschen die Rolle des Tourmanagers übernommen. Was eigentlich nur bedeutet das ich ausgedruckt habe wann wir wo sein müssen, und dass ich den Leuten sage, wann wir in den Bus steigen und losfahren. Das Problem ist, das verleitet die Anderen dazu den Kopf auf einmal völlig auszuschalten, was bis zu dieser absolut krassen Anschuldigung führte, als wir vor 3 Tagen zu spät losgefahren sind, „Ja Sören du hast mich gar nicht geweckt!!!“
dk: Ihr habt Guido von den Donots mit mit auf eurem Album. Was war das für eine Erfahrung?
Philipp: Gerne wieder! Nee, der war echt super.
dk: Die peinlichste Platte in eurem Regal?
Ich hab mir die Maxi-CD „Blumenmann“ von Jürgen von der Lippe gekauft.
Chris: Ich hatte alle Singles von Captain Jack.
Sören: Ich hab mir die Maxi-CD „Blumenmann“ von Jürgen von der Lippe gekauft. Man hat ja viel Mist gekauft damals. Spice Girls und so. Aber der Blumenmann… da kann ich eigentlich bis heute nicht sagen warum ich mir das Ding eigentlich gekauft habe.
Philipp: Das komplette erste Album von Den Doofen. Ich war damals mit meine Großmutter in Mainz und hab mir das da gekauft. Bei Herti.
Wolli: Ich sag mal so. Bewusst kaufe ich CDs seit ich 12 bin, und da war natürlich jeder Kauf top. Die erste war direkt Rage Against The Machine. Aber davor hab ich eigentlich nur zwei Bands gehört. Bob Marley… und die Prinzen. Also… Best of Die Prinzen.
Sascha: Gibts nen Telefonjoker?
Nebenbei angemerkt. Während dieses Gesprächs haben die Jungs sehr erfolgreich folgende Aufgaben gemeistert:
– Wolli hat Bruno Mars gegurgelt und niemand hat es erkannt.
– Die ganze Truppe hat ein sehr authentisches Girlband-Gruppenfoto produziert. (siehe oben)
– Sören hat versucht einen Witz zu erzählen. (siehe oben)
– Chris hat Liegestütze gemacht und die Anderen haben ihm das Ganze ziemlich schwer gemacht. Inklusive Bass + Case auf dem Rücken und umschmeißen.
– Philipp hat uns sehr begeistert und authentisch den Ententanz vorgeführt.
Wir schicken einen dicken Kuss raus an diese Jungs, die definitiv Lieblingsband-Potenzial haben! Reinhören in „Action Action“ lohnt sich, wir freuen uns auf „Backen Backen“!
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