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„Leute haben „Anxiety“ wie sie Instagram haben.“ Eau Rouge über (ihre) Ängste und die Single

Von Julia Szymik @digitalkonfetti · Am 8. April 2019

Angst fängt klein an. Angst, den Bus zu verpassen, die Treppe runterzufallen. Sie wächst mit uns. Angst, keinen Platz zu finden, keinen Job, keine Wohnung; Zukunftsangst. Und dann gibt es noch dieses nagende Gefühl ganz tief in der Brust, das an den meisten, an guten Tagen nicht genug Kraft hat, um bemerkt zu werden. Dieses Gefühl hat so viele Gesichter wie die Menschen da draußen. Angst davor, allein zu sein. Allein zu bleiben. Davor, immer zu spät zu sein. Angst, zu versagen. Angst, nicht genug zu sein. Nicht für Dich oder sonst irgendwen. An guten Tagen bleibt dieses Gefühl irgendwo und es ist gar nicht schlimm, dass Du nicht genau weißt, wo. Aber es gibt immer wieder Tage und Situationen, in denen die Angst neben uns geht, als wäre sie ein treuer Begleiter und wir hätten sie eigentlich vermisst haben sollen.

Leute haben heutzutage „Anxiety“, genauso wie sie Instagram haben und Yogakurse. 

„Angst scheint sich verselbstständigt zu haben. Leute haben heutzutage „Anxiety“, genauso wie sie Instagram haben und Yogakurse. Angst scheint in Zeiten gesellschaftlich verordneter Selbstoptimierung zum Accessoire degradiert worden zu sein. Doch anwesend ist sie, egal wie perfekt Dein Social Media Portfolio wirkt. Dabei kann Angst etwas Authentisches sein, wenn man sich traut sich ihr wirklich zu nähern. Wenn man ihr den Status des ständigen Begleiter nehmen kann wird man sehr viel freier leben können.“ sagt die Band Eau Rouge dazu. Sie sagen noch mehr in ihrer aktuellen Single Fear:

Die Beschäftigung mit Deiner Angst kann etwas sehr Positives sein.

Angst ist ein Teil von jedem. Ein ganz natürlicher Teil. Er lässt sich nicht wegdividieren. Das Ausblenden von Angst ist etwas Unnatürliches, etwas Negatives. Darum kann die Beschäftigung mit Deiner Angst etwas sehr Positives sein, weil sie Dich näher zu Dir selber bringen kann. Der Versuch zu sich selber und den eigenen Träumen näher zu kommen ist oft Anlass sich mit seiner Angst zu beschäftigen, sich seiner Angst zu stellen. Im besten Fall hat es etwas mit vorsichtig sein zu tun, um nichts zurückhalten zu müssen. Im besten Fall bin ich dem Wortsinn nach in der Lage nach vorne zu sehen, bin in der Lage zu erkennen wovor ich Angst habe, mit was sich meine Angst beschäftigt, um mit ihr umzugehen, sie zu bewältigen und zu überwinden. Das kann Türen öffnen und mich freimachen von etwas, das mich bestimmt, mir Regeln diktiert, die nicht zu mir gehören. Dann muss ich nicht mehr zurückhalten und kann zu mir kommen.

Diese Reise zu sich portraitieren die drei Musiker in ihrer aktuellen Single Fear. Nicht nur die konkret angesprochenen und greifbaren Ängste sind gemeint, auch alles dazwischen. Zu dem Thema wird wohl oder übel jeder einen Bezug finden, die musikalische Verpackung löst aber kein Unwohlsein oder negatives Gefühl aus. Im Gegenteil, die Energie des Songs ermutigt, mit seinen Ängsten zu arbeiten und sich zu arrangieren. Also, keine Angst und reinhören.

Foto: somberg
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Julia Szymik

Julia Szymik

Ich mag meine Musik wie meine Pizza: Gut.

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