Die Newcomer-Szene in Deutschland hat sich zu einer Schatzkiste entwickelt, in der man immer mehr interessante Bands und Alben findet – wenn man denn nur tief genug gräbt. Die größten Schätze sind die, mit denen man eigentlich nicht rechnet. Das ist uns mal wieder passiert – mit der jungen Band RAZZ aus dem Emsland und ihrem Debütalbum With your hands we’ll conquer. Ja, auf den ersten Blick waren wir etwas überrascht: Keine langen Haare, keine offensichtlichen Tattoos, keine verrückten Klamotten oder anderweitige Hipster-Gimmicks. Einfach vier Jungs, die das machen, worauf sie Lust haben. Und das ist Indie-Rock, den wir uns nicht entgehen lassen wollen.
Wir haben das Glück, dass jeder von uns mehrere Instrumente spielen kann. Eigentlich spielt Lukas auch Gitarre – irgendwann freundete er sich aber auch mit dem Bass an.
Sie kennen sich von klein an und sind nicht nur kreativ, sondern auch flexibel: „Wir haben das Glück, dass jeder von uns mehrere Instrumente spielen kann. Eigentlich spielt Lukas auch Gitarre – irgendwann freundete er sich aber auch mit dem Bass an.“ klärt Sänger und Gitarrist Niklas. Genau das macht diese Band aus: Keine Allüren, kein Ego-Trip, keine Szene-Streitereien. Es geht einzig und allein um das, was die Jungs verbindet: Und das ist ihre Musik.
Mit ihrem Debütalbum, das am 30. Oktober erscheinen wird, haben die Jungs ein Meisterwerk gebastelt. Niklas‘ starke Stimme ist immer präsent und führt uns durch die Tracks. Die etwas düstere Aufmachung zieht uns so in den Bann, dass das Album am besten in Dauerschleife laufen soll. Meine persönlichen Lieblingstracks sind Turning Shadows und Black Feathers, aber auch die anderen Nummern auf dem Album können problemlos mithalten. Egal ob ruhigere Töne wie bei Ember & Dust oder energischer, vorwärts gerichteter Sound wie bei Postlude – alle klingen nach durchdachtem, mit Liebe gemachtem Indie-Rock. Immer ehrlich, immer sich selbst treu und konstant energiegeladen – so kann man das Debütalbum zusammenfassen. Ein kleines Bisschen Abwechslung würden wir uns noch wünschen, aber darauf freuen wir uns einfach in Zukunft.
Nach Newcomer klingt dieses Album nicht. Reinhören und lieben lernen!
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