Deutschland kann sich endlich wieder an neuer Musik von der US-Band Citizen erfreuen. „Everybody is going to Heaven“ heißt das Werk. Die Jungs aus Michigan bringen damit ihr zweites Album auf den Markt und überraschen. Während auf dem ersten Album, das sich mit den Schwierigkeiten des Erwachsenwerdens beschäftigt, noch die Sturm- und Drang-Atmosphäre deutlich zu spüren ist, erscheint das neue Album viel reifer und tiefsinniger. Sowohl textlich als auch musikalisch zieht sich spürbar eine dunkle Kraft durch die Kompositionen.
Häufig sind die Songs geprägt von epischen Instrumentalparts, die sich aufbauen, um im Refrain ihre ganze Kraft zu entfalten. Dabei agiert der Beat des Schlagzeugs, das häufig nicht komplex, dafür aber umso intensiver wirkt, als sicheres Rückgrat, über das sich die düsteren Akkorde und Harmoniewechsel vollziehen. Mat Kerekes überzeugt mit seiner kraftvollen Stimme, die er sowohl für ausdrucksstarkes Geschrei als auch gefühlvolle Balladen gekonnt einsetzt.
Cement, der erste Song des Albums, gibt klar zu verstehen, hier wird ehrliche Musik geschrieben, die eben so klingen soll, wie sie klingt – hart, melodisch, verstörend und gleichzeitig nachvollziehbar. Weave me ist nicht der erste ruhige Track auf dem Album, doch hat diese Nummer etwas so packendes, dass man den Wunsch verspürt, sie immer wieder zu hören und daher ist der Song auch unser persönlicher Favorit auf dem Album. Mit Stain haben auch diejenigen unter euch, die auf Shouts und harte Gitarrenriffs stehen, etwas zum zelebrieren.
Foto: Andrew Swartz
Dieses Album ist perfekt für Rock-Liebhaber, die nicht auf die Melodie-Komponente verzichten wollen. Download lohnt sich.
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