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Zwischen Bühne und Alltagsleben – Cryptex im Interview

Von Arthur Weht · Am 4. Juni 2015

Die Progressive- Folk-Rock Band Cryptex meldet sich mit ihrem zweiten Album „Madeleine Effect“ zurück. Die vier Hannoveraner stechen mit dem kürzlich erschienen Album aus den heutigen musikalischen Schubladen heraus und überzeugen mit Originalität und Persönlichkeit.
Wir haben Marc, den Gitarristen der Band, getroffen und uns über die Bandentwicklung, das Album und den persönlichen Kompromiss zwischen Bühne und Alltagsleben aufklären lassen.

dk: Die Band existiert nun seit 2008…. in dieser Zeit sind bereits zwei Alben von euch erschienen. Das Erste, „Good Morning, How Did You Live?“ und das zweite Album erst letzten Monat – „Madeleine Effect“. Beschreibt mal, was sich zwischen diesen beiden Alben bandtechnisch verändert hat und wie sich das im neuen Album widerspiegelt.

Marc: Cryptex war in der Zeit nach dem Release der „Good Morning..“ sehr viel auf Tour.
Erst mit Pain Of Salvation, dann mit Threshold und schließlich auch auf einer eigenen Headliner-Tour. Nach dem Höhepunkt der bisherigen Karriere, einer Support-Show mit Alice Cooper, kam allerdings eine sehr schwere Zeit für Cryptex, in dessen Folge quasi das gesamte Line-Up ausgetauscht werden musste. Die Vorstellungen der einzelnen Mitglieder gingen einfach zu weit auseinander, zudem war auch die nötige Zeit nicht vorhanden, um den professionellen Ansprüchen der Band gerecht zu werden. Mit dem neuen Line-Up können wir wieder konsequent unseren Weg gehen und müssen in punkto Qualität nicht mehr zurückstecken. Dies hört man auch dem neuen Album „Madeleine Effect“ an, auf welchem die zahlreichen und unterschiedlichen musikalischen Einflüsse deutlich organischer gestaltet werden, als noch auf „Good Morning..“. Es zieht sich stilistisch trotz der hohen Abwechslung ein roter Faden durch alle Songs. Auch die Produktion ist extrem hochauflösend, worauf wir sehr stolz sind. Textlich ist es ein sehr persönliches und autobiographisches Album von Simon Moskon, in welchem viele persönliche Ereignisse der vergangenen Zeit verarbeitet werden.

dk: Wie sehr seid ihr persönlich zufrieden mit dem musikalischen Ergebnis?

Die bisherigen überschwänglichen nationalen sowie internationalen Presserückmeldungen dazu haben dies bisher auch nur bestätigt.

Marc: Wir sind sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Es ist uns u.a. durch das Crowdfunding möglich gewesen alle notwendigen Ressourcen auszuschöpfen, um letztendlich ein tolles Album zu veröffentlichen, auf das man denke ich stolz sein kann. Die bisherigen überschwänglichen nationalen sowie internationalen Presserückmeldungen dazu haben dies bisher auch nur bestätigt.

dk: Du hast es eben angesprochen. Ihr habt eine stetig steigende Fanbase. Bereits groß genug um eine umfangreiche Crowdfunding-Aktion erfolgreich durchzuführen, mit der ihr das Album finanziert habt. Welches Ziel hattet ihr euch da gesetzt gehabt?

Marc: Die Entscheidung, das neue Album über ein Crowdfunding zu finanzieren ist, wie man sich denken kann, aus einer Not heraus entstanden, da man bereits absehen konnte, dass die Songs für das neue Album eine gewisse Qualität voraussetzen. Daher haben wir uns das Ziel von 10.000€ für das Crowdfunding gesetzt. Bis zuletzt war es eine Zitterpartie und wir haben täglich über einen Finanzierungszeitraum von knapp 40 Tagen den Verlauf der Kampagne mitverfolgt. Letzten Endes sind wir mit einer Fördersumme von 11.352€ sogar über unser Ziel hinausgeschossen, worüber wir mehr als glücklich gewesen sind.

 

dk: Dank der Hilfe eurer Fans konntet ihr auch alle technischen Möglichkeiten nutzen. Das merkt man auch an der guten Soundqualität eures Albums. Der Erkennungswert ist gegeben. Doch wer inspiriert euch eigentlich? Manche Songs verraten ja schon einige musikalische Vorbilder (Stichwort: Queen?).

Auf „Madeleine Effect“ wurde versucht, einen eigenen Ausdruck zu finden, der möglichst ehrlich ist und nicht versucht irgendwen nachzuahmen.

Marc: Die Inspirationen nehmen wir nicht direkt von irgendwelchen Künstlern/Bands. Das heißt wir sagen uns nicht: „Hey, lass mal heute einen Queen-Song schreiben!“. Die Einflüsse, die man in dem Album vermeintlich hört, entspringen denke ich einfach den eigenen musikalischen Vorlieben als Musikliebhaber. Dass diese bei anderen Musikern in anderer Weise zu finden sind ist nur wahrscheinlich, da niemand das Rad neu erfinden kann. Auf „Madeleine Effect“ wurde versucht, einen eigenen Ausdruck zu finden, der möglichst ehrlich ist und nicht versucht irgendwen nachzuahmen. Die Presse und der Mensch allgemein machen es sehr gerne alles zu kategorisieren und konkrete Vergleiche zu finden. Wir sind davon keine großen Fans und betrachten Musik lieber als solche, anstatt sie in Schubladen wiederfinden zu müssen. Zwar macht es einem das Schubladendenken einfach, besonders in einer Zeit in welcher, trotz des desolaten Marktes, so viel Musik produziert wird wie niemals zuvor, jedoch baut man sich dadurch auch zu schnell Mauern im Kopf auf, die einem möglicherweise den Zugang zu ganz anderen Bereichen dieser vielfältigen Kunstform verbauen.

dk: Die Tour für das Album ist bereits angelaufen und Part 1 fast abgeschlossen. Wann und wo wird die Tour fortgesetzt?

Marc: Der zweite Teil der “Madeleine Effect”-Tour soll im Novermber diesen Jahres stattfinden. Bisher peilen wir Städte wie Kiel, Hannover, Hamburg, Ludwigsburg, Berlin, Nürnberg und weitere Städte an. Wir stecken diesmal zusammen mit einer Bookingagentur noch in der Planung, weshalb ich noch nichts Konkretes sagen kann.

 dk: Jede Menge Live-Shows, eine EP, zwei Alben und eine DVD gibt es von euch. Ein Musikvideo fehlt aber noch. Plant ihr in der Richtung etwas?

Marc: Derzeit stecken wir in der Planung ein Musikvideo umzusetzen. Bevor das passiert soll allerdings noch ein Lyrics-Video zum Song „Release my Body“ erscheinen, welches in der Fertigstellung steckt.

dk: Wenn wir schon bei der Zukunft sind, was ist das nächste große Band-Ziel und wo seht ihr euch in der Zukunft?

Marc: Das nächste große Ziel wäre wieder eine Support-Tournee für einen namhaften Headliner, wie wir es schon mit Pain of Salvation und Threshold hatten. Außerdem denken wir bereits über das nächste Album nach. Und wo wir uns sehen? Auf den größten Bühnen der Welt.

dk: Und die finale Frage würde mich persönlich am meisten interessieren.
Soweit ich weiß, habt ihr kein Major-Label hinter euch stehen, seid aber total profimäßig unterwegs mit der Band und zieht Vieles selbst mit auf. Trotzdem habt ihr immernoch ein Leben neben der Band, das ihr führen müsst. Wie schwierig ist dieser Spagat für jeden einzelnen von euch zwischen Rock’n’Roll und „Normalo“?

Das erfordert ein hohes Orgaisationstalent und wirklich Freizeit hat man dann eigentlich nicht.

Marc: Da keiner von uns Geld an der Band verdient und wir selbst viel hineinfinanzieren müssen, muss man nebenher natürlich auch arbeiten gehen. Ich persönlich jobbe mich durch die Gegend und verdiene meinen Lebensunterhalt auf herkömmliche Art und Weise. Dadurch ist es natürlich schwierig so viel Energie wie man gerne aufbringen wollen würde in die Musik zu investieren. Bisher konnte ich das allerdings ganz gut managen. Das erfordert ein hohes Orgaisationstalent und wirklich Freizeit hat man dann eigentlich nicht. Da ich das allerdings sehr gerne mache, schlage ich mir gerne die Nächte um die Ohren, oder verzichte darauf viel Geld zu verdienen. Dieser klassische Rock´n´Roll Lifestyle mit Party ohne Ende ist da gar nicht möglich – den brauche ich allerdings auch nicht unbedingt. Das schönste für mich ist es auf der Bühne zu stehen und Musik zu spielen, die mir am Herzen liegt – dafür nehme ich bereitwillig einiges in Kauf.

Gut gesagt Marc. Ich bin bei der nächsten Show auf jeden Fall dabei. Dieses Album sollte man  live hören!

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Arthur Weht

Arthur Weht

"Form macht, dass Musik ästhetisch wirkt, aber nicht als Musik wirkt!" Ich hoffe, ihr habt Spaß am Lesen meiner Artikel.

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